1. Startseite
  2. Rhein-Main
  3. Darmstadt

Welterbe Mathildenhöhe Darmstadt: Neue Pläne für das Besucherzentrum

KommentareDrucken

Das Besucherzentrum soll mit Blick auf den Hochzeitsturm auf dem Osthang der Mathildenhöhe entstehen.
Das Besucherzentrum soll mit Blick auf den Hochzeitsturm auf dem Osthang der Mathildenhöhe entstehen. © Visualisierung: Marte-Marte Architekten

Der Architekt Stefan Marte hat seinen überarbeiteten Entwurf für den neuen Standort am Osthang der Mathildenhöhe vorgestellt. 2024 soll mit dem Bau begonnen werden.

Mit Joseph Maria Olbrich hat einst ein Wiener Architekt im Auftrag von Großherzog Ernst Ludwig die Jugendstilbauten auf der Mathildenhöhe geschaffen. Ein österreichischer Architekt wird nun das Bautenensemble, das seit Juli 2021 zum Welterbe der Unesco zählt, mit einem modernen Bau ergänzen.

Stefan Marte vom Architekturbüro Marte-Marte hat am Dienstagabend bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung im Foyer des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt den neuen Entwurf für das geplante Besucherzentrum präsentiert.

Welterbe Mathildenhöhe Darmstadt erhält neues Besucherzentrum

Nach Angaben von Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) soll im nächsten Jahr mit den Bauarbeiten am Osthang der Mathildenhöhe und am Olbrichweg begonnen werden. Partsch rechnet mit einer Fertigstellung im Jahr 2026.

Mit dem von der Unesco geforderten Besucherzentrum werde die letzte bauliche Lücke auf der Mathildenhöhe geschlossen und „ein markanter Baustein“ für die weitere Entwicklung der Welterbestätte gesetzt. Das anspruchsvolle Vorhaben müsse dem historischen Ensemble und seiner „überragenden kulturellen Bedeutung“ mit den heutigen architektonischen Mitteln gerecht werden, sagte der OB.

Mathildenhöhe Darmstadt: Pläne für Besucherzentrum vorgestellt

Architekt Stefan Marte (li.) und Oberbürgermeister Jochen Partsch während der Informationsveranstaltung im Foyer des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt.
Architekt Stefan Marte (li.) und Oberbürgermeister Jochen Partsch während der Informationsveranstaltung im Foyer des Fachbereichs Gestaltung der Hochschule Darmstadt. © privat

Das Büro Marte-Marte hatte 2018 den von der Stadt ausgelobten Architekturwettbwerb für den Neubau des Besucherzentrums gemeinsam mit dem Hamburger Landschaftsarchitekturbüro WES gewonnen.

In Abstimmung mit dem Welterbebeirat der Stadt und dem Landesamt für Denkmalpflege Hessen war seinerzeit als Standort zunächst die Fläche direkt gegenüber der Ostseite des Ausstellungsgebäudes festgelegt und in die Bewerbungsunterlagen aufgenommen worden. Bei der Evaluierung der Bewerbung durch ein Gremium der Unesco im Sommer 2019 stieß der Standort jedoch auf Ablehnung. Empfohlen wurde, das Zentrum außerhalb der Kernzone des Nominierungsgebiets etwas weiter hangabwärts zu platzieren.

Unesco-Welterbe Mathildenhöhe: 2024 Baubeginn für Besucherzentrum

Seither tüftelten die zuständigen Abteilungen der Stadt mit dem Architekturbüro aus Feldkirch und dem städtischen Welterbebeirat in einer längeren Planungsphase an den Details des architektonischen Entwurfs.

Nach Angaben von Architekt Marte wird die ursprüngliche Pavillonidee des Siegerentwurfs zwar aufgegriffen. Entstehen soll nun jedoch ein 20 mal 20 Meter und etwa 15 Meter hoher, dreigeschossiger Kubus und nicht – wie bisher vorgesehen – ein eingeschossiger flacher Baukörper.

Welterbe Mathildenhöhe Darmstadt: Besucherzentrum erhält Vorplatz

Um die verantwortliche Weiterentwicklung des Unesco-Welterbes „Mathildenhöhe Darmstadt“ inklusive des Welterbebüros soll sich der künftige Kulturreferent oder die neue Kulturreferentin kümmern.
Die Westseite des Unesco-Welterbes Mathildenhöhe: Der Hochzeitsturm mit dem Ausstellungsgebäude und der russischen Kapelle mit dem von Alnin Müller geschaffenen Mosaikbecken. © Rolf Oeser

Der Eingang des Besucherzentrums soll zum inzwischen fast fertig sanierten Ausstellungsgebäude und dem Hochzeitsturm ausgerichtet werden. Für den neu geplanten Vorplatz wird es nach Angaben von Stadtplanungsamtsleiter Jürgen Krehbiehl einen weiteren Wettbewerb geben.

Der Neubau des Besucherzentrums, für den die Stadt vom Bund viereinhalb Millionen Euro und von der Familie Merck dreieinhalb Millionen Euro erhält, wird sich Marte zufolge in eine Empfangsebene mit einem Bistro im Erdgeschoss, eine Informationsebene im ersten und eine Vermittlungs- und Veranstaltungsebene im zweiten Obergeschoss gliedern.

Vorgesehen sei, viel Glas einzubauen und die leicht versetzten Betonstützen in einem Rotton zu färben, der sich an den Steinen der Bauten auf der Mathildenhöhe orientiere.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wir erweitern den Kommentarbereich um viele neue Funktionen. Während des Umbaus ist der Kommentarbereich leider vorübergehend geschlossen. Aber keine Sorge: In Kürze geht es wieder los – mit mehr Komfort und spannenden Diskussionen. Sie können sich aber jetzt schon auf unserer Seite mit unserem Login-Service USER.ID kostenlos registrieren, um demnächst die neue Kommentarfunktion zu nutzen.

Bis dahin bitten wir um etwas Geduld.
Danke für Ihr Verständnis!